style in progress // VOR ORT - Schwein gehabt // By Dörte Welti // Winter 13/14
Mit viel Enthusiasmus haben Daniel Fay, Ann und Lorenz Isler ihren Traum verwirklicht: Ihr Store Waldraud feiert Einjähriges.
Wie kommt man überhaupt auf so einen Namen für einen Laden? „Wir haben drei Tage Brainstorming gemacht“, lacht Ann Isler, „es musste ein Name sein mit noch wenigen Google Treffern, den man in allen Sprachen gleich ausspricht und der freundlich ist.“ Eine strategische Entscheidung also. Und bei aller südschwedischen Unbekümmertheit, die Ann Isler ausstrahlt (sie kommt aus Ängelholm in Skåne), spürt man den durchdachten Plan, der hinter Waldraud steckt: Einen echten Concept- Store zu eröffnen, der den Namen verdient. Fokus: Möbel und Mode. Aber auch eine Plattform für Workshops, für Vorlesungen und Events. Das Interieur von Waldraud ist so konzipiert, dass man innerhalb von 15 Minuten Platz für Bühne und Zuschauer schaffen kann. Sogar Yoga gibt es bei Waldraud!
Alles außer gewöhnlich – Designer zum Hingucken Auch mit der Location haben die drei, die sich über einen gemeinsamen Freund kennenlernten, Schwein gehabt. Mitten im hippen Kreis 5 in Zürich, mit vielen Bars, Restaurants, Cafés und besonderen Läden. Laufkundschaft ist hier die halbe Miete, denn die teils sehr außergewöhnlichen Designer kennt in der Schweiz noch kaum jemand. Jenny Peiz und Yvonne Fehling von Kraud zum Beispiel, die „gepolsterte“ Schweine aus Leder, Eichenhocker und gewickelte Leuchten produzieren. Oder Christof Plümacher, der gerade seine Fotos in der im Laden integrierten Minigalerie ausstellt. Platz ist auch da für Pop-up-Stores mit besonderen Produkten. Waldraud wächst. „Wir möchten die Leute animieren, mit Farben und verspielten Sachen ihre Persönlichkeit mehr zu unterstreichen“, erklärt Ann Isler und rechtfertigt damit so außergewöhnliche Designer wie Barbara i Gongini aus Dänemark, die avantgardistische Mode näht.
Fazit nach einem Jahr: Es hat sich gelohnt. Zwar arbeiten alle drei noch nebenbei, aber es kommen immer mehr Anfragen von namhaften Marken, die gerne in Waldraud vertreten sein wollen. Das klingt nach einer schweineglücklichen Zukunft.
Fotos: Le Bon
Lorenz Isler
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